100. Weltspartag: Ist Sparen noch zeitgemäß?

Heute feiern wir den 100. Weltspartag – ein perfekter Anlass, um sich Gedanken über das Geldanlegen zu machen. Doch ist traditionelles Sparen überhaupt noch sinnvoll und zeitgemäß? Lohnt sich Sparen noch, oder ist Investieren die bessere Alternative? Die Renditen von Investitionen scheinen doch viel attraktiver. Aber wie sieht es mit Risiken aus? Viele Fragen – viele Antworten.

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Unterschiede es zwischen den beiden Arten der Geldanlage gibt und welche Spar- und Investmentformen besonders beliebt sind.

Unterschiede zwischen Sparen und Investieren

Die Zinssätze beim klassischen Sparen sind im Vergleich zu anderen Anlageformen weniger attraktiv, weshalb die Renditen in der Regel geringer ausfallen. Dafür profitiert man aber auch von einem geringeren Verlustrisiko, da feste Zinsen eine gewisse Stabilität bieten.

Beim Investieren hingegen hat man eine größere Chance höhere Renditen zu erringen. Aktien und andere Wertpapiere versprechen oft mehr Gewinn, doch das Risiko eines Verlustes ist höher, da es keine Garantie für Renditen gibt. Wirtschaftsschwankungen spürt man hier schneller, weshalb Geduld und stärkere Nerven von Vorteil sind, wenn die Anlagen mal nicht so performen, wie man hofft.

Beliebte Sparformen kurz erklärt

Eine  Statistik des Statistischen Bundesamts aus dem Jahre 2022 zeigt, dass deutsche Sparer im internationalen Vergleich auf Platz drei landen – knapp hinter Schweizern und Niederländern. Rund 11 Prozent des jährlichen Einkommens werden auf die hohe Kante gelegt. Aber wo?

Im Folgenden gehen wir auf einige der beliebtesten Spar- und Investitionsformen der Deutschen laut Verband der Privaten Bausparkassen ein.

 

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Sparbuch

35 Prozent der Deutschen vertrauen beim Sparen nach wie vor auf das klassische Sparbuch. Traditionell handelt es sich hierbei um ein physisches Buch, in dem die Bank Ihre Ein- und Auszahlungen vermerkt. Heute bieten viele Banken jedoch auch Sparkonten mit Bankkarte an, um Zahlungsflüsse einfacher nachzuvollziehen und zu verwalten.

Geld auf dem Sparbuch wird ab dem ersten Tag verzinst und man kann es relativ flexibel abheben – meist bis zu 2.000 Euro monatlich. Obwohl die Erträge der Verzinsung  kaum mit der Inflationsrate mithalten können, erfreuen sich Sparbücher immer noch über eine anhaltende Beliebtheit.

Private Rentenversicherung und Kapital-Lebensversicherung

Weitere beliebte Klassiker unter den Sparformen sind die private Rentenversicherung oder Kapital-Lebensversicherung. Diese werden in erster Linie als zusätzliches Polster für das Rentenalter genutzt oder um die Familie im Todesfall abzusichern.

Beide Versicherungstypen garantieren oft einen festen Zinssatz auf regelmäßig eingezahlte Beträge. Ähnlich wie beim Sparbuch hängen die Zinsen von Marktbedingungen ab, wodurch Zinssätze in den letzten Jahren stark gesunken sind.

Die Unterschiede der Versicherungen liegen in der Art der Auszahlung: Die private Rentenversicherung wird ab Ende der Laufzeit lebenslang monatlich ausgezahlt. Stirbt die versicherte Person, verfällt die Rente, sofern keine Rentengarantiezeit oder Hinterbliebenenrente abgeschlossen wurde. Die Kapital-Lebensversicherung hingegen zahlt am Ende der Laufzeit oder im Todesfall meist einmalig an die versicherte Person oder die Hinterbliebenen aus.

Tages- und Festgeldkonto

Alternativen, die mehr Flexibilität und oft höhere Zinssätze bieten, sind Tages- und Festgeldkonten. Beim Tagesgeld werden Zinsen auf das eingezahlte Geld täglich berechnet und in festgelegten Abständen gutgeschrieben. Meist erhält man einen garantierten Zinssatz für einige Monate. Danach ist der Zinssatz variable und richtet sich stark nach der Marktentwicklung. Der große Vorteil dieser Anlageform ist die hohe Flexibilität: Man hat jederzeit Zugriff auf das gesamte Guthaben und kann es einfach auf das Girokonto überweisen.

Festgeld ist weniger flexibel. Hier legt man einen bestimmten Betrag für einen festgelegten Zeitraum an, der meist zwischen wenigen Monaten und bis zu zehn Jahren beträgt. Während dieser Zeit erhält man einen festen Zinssatz, der nicht schwankt. Allerdings hat man bis zum Ende der Laufzeit keinen Zugriff auf das Ersparte.

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Beliebte Investitionsformen kurz erklärt

Aktien

Durch den Kauf von Aktien erwirbt man Anteile an Unternehmen, sogenannten Aktiengesellschaften (AGs). Sie versprechen meist höhere Renditechancen als traditionelle Sparformen, jedoch ist das Risiko auf Verlust ebenfalls höher.

Der Aktienkurs ist abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens. Somit profitiert man bei erfolgreicher Unternehmensentwicklung, trägt aber auch mögliche Verluste mit.

Mit Aktien kann man auf zwei Arten Geld verdienen: Zum einen durch Dividendenzahlungen, die erfolgen, wenn das Unternehmen Gewinne erzielt und diese in Form einer Dividende an die Aktienbesitzer auszahlt. Zum anderen durch Kursgewinne, wenn man die Aktie zu einem höheren Preis verkauft. Den richtigen Zeitpunkt zu finden ist allerdings eine Herausforderung.

Aktienfonds & Exchange Traded Funds (ETFs)

Wer das Risiko einzelner Aktien reduzieren möchte, kann in einen Aktienfonds investieren. Dieser setzt sich aus mehreren Aktien zusammen und mindert die negativen Auswirkungen, wenn der Kurs einer einzelnen Aktie sinkt.

Es gibt aktive Fonds und passive Exchange Trade Funds (ETFs), was sich ins Deutsche als börsengehandelter Fonds übersetzen lässt. Aktive Fonds werden von Fondsmanagern verwaltet, die aktiv den Aktienmarkt beobachten und Kauf- sowie Verkaufsentscheidungen treffen: Vielversprechende Unternehmen werden in Fonds aufgenommen, während weniger erfolgreiche Unternehmen entfernt werden. Da jeder Fondmanager eine eigene Strategie verfolgt, können sich Fonds stark unterscheiden. Der Nachteil dieser Form von Investment sind die laufenden Verwaltungskosten.

ETFs hingegen arbeiten automatisiert. Sie bündeln Aktien aus verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel dem Rohstoff- oder Immobilienmarkt, und bilden deren Börsenindex ab. Die Entwicklung des ETFs hängt von dem Vergleichsindex ab und wird nicht aktiv gesteuert. Da sie computergesteuert arbeiten, fallen aber auch kaum Verwaltungskosten an.

Kryptowährung

In den letzten Jahren ist die Popularität der Kryptowährungen wie Bitcoin als Investmentform stark gestiegen. Sie sind digitale Währungen, die dezentral und unabhängig von Banken und Regierung existieren. Sie sind durch sogenannte Blockchain-Technologie gesichert, die generell als sehr sicher eingestuft werden.

Viele investieren, indem sie Anteile an Kryptowährung kaufen und langfristig halten, mit der Hoffnung, dass der Wert mit der Zeit steigt.

Die Kursschwankungen von Kryptowährungen sind häufig stark spürbar und der langfristige Erfolg der Währungen ist ungewiss. Daher raten viele Experten zur Vorsicht bei Investments in diesem Bereich. Auch über die richtige Versteuerung sollte man sich im Vorfeld informieren.

Welche Geldanlage passt zu Ihnen?

Die Entscheidung, ob und wo man sein Geld anlegt, ist keine leichte. Da es eine Vielzahl an weiteren Geldanlageformen gibt, ist es ein zeitintensives Thema.

Sie sollten dabei nicht vergessen, sich Gedanken über Ihren Charakter, Lebenssituation und Wünsche zu machen. Sind Sie eher risikofreudig oder sind Sie lieber auf der sicheren Seite? Wie sieht die Zukunftsplanung aus? Möchten Sie für spätere Jahre vorsorgen, oder sparen Sie für einen baldigen Zeitpunkt? Am Ende des Tages ist die perfekte Geldanlage die, die zu Ihnen und Ihren Zielen passt.